Beim „Konzert mit Herz“ im gut besuchten Gemeindehaus haben sowohl der Pop-Chor des MGV „1872“ Lauterbach als auch der Pop-Chor Winzeln aus einem unerschöpflich scheinenden Reservoir gefischt.
Der 13 Mitglieder zählende Lauterbacher Pop-Chor scheute hierbei das personelle Übergewicht des 45 Mitglieder zählenden Winzelner Pop-Chor keineswegs. „Wir sind nicht viele, aber die Qualität stimmt“, stellte der Vorsitzende Manfred Seckinger unverblümt fest.
Chorleiterin Dorothea Eberhardt hatte ganze Arbeit geleistet. Ingo Maurer moderierte das Konzert. Bereits beim Auftakt und „Lass die Sonne in dein Herz“ weiteten sich die Herzen der Konzertbesucher. Auf das gesanglich sauber interpretierte „Que será, será“ hätte der Chor „Aber dich gibt‘s nur einmal für mich“ nicht besser vortragen können. Bei „Weit, weit weg“ wurde es spätestens beim Text „So weit, weit weg von mir“ mucksmäuschenstill im Saal. Nach dem anspruchsvollen „Wunder gescheh’n“ und dem Text „Es gibt so vieles was wir nicht versteh’n“ brandete lang anhaltender Applaus auf.
Dem Pop-Chor Winzeln blieb es vorbehalten, den Mittelteil des Konzertabends zu gestalten. Der Chor, mit einer Altersstruktur von etwas über zehn bis 72 Jahren, hat sich „Licht in die Tiefe des menschlichen Herzens senden“ auf die Fahne geschrieben. Chorleiterin Sarah Limberger hat in wenigen Jahren einen wuchtigen Klangkörper geformt, der auch bei feinen Nuancen mit kristallklaren Tonfarben begeistert. Das breit gefächerte Repertoire wurde von Ulrich Effenberger moderiert: „Wie sind gerne nach Lauterbach gekommen.“
Auf Peter Maffays „Ich wollte nie erwachsen sein“ ließ der Chor Carole Kings „You’ve got a friend“ folgen. Nach viel Applaus belohnte sich der Chor selbst mit Sportfreunde Stillers „Ein Kompliment“ und elektrisierte nach „Dust in the Wind“ mit dem Helene-Fischer-Titel „Ich will immer wieder dieses Fieber spür’n“ erneut.
Helle Frauenstimmen und dunkle Männerstimmen brillierten im dualen Akkord bei „Scarborough fair“ in symbiotischer Einheit. Auch Robbie Williams’ „Angels“ beeindruckte in homogen interpretierten Klangfarben.
Nach dem herzerfrischend-rhythmischen Udo-Jürgens-Titel „Heute beginnt der Rest Deines Lebens“ erklangen im Saal die ersten Bravo- und Zugabe-Rufe. Es bleibt zu hoffen, dass „Das Farbenspiel des Windes“ aus dem Disney-Klassiker Pocohontas als Zugabe, ein Wiederhören des Chores nicht allzu lange auf sich warten lässt.
Den letzten Programmteil eröffnete der Lauterbacher Pop-Chor mit den zwei legendären Welthits „Mamma mia“ aus dem gleichnamigen ABBA-Musical, sowie Louis Armstrongs „What a wonderful world“. Chorleiterin Dorothea Eberhardt führte den Chor danach bei „Und wenn ein Lied meine Lippen verlässt“ und mit dem Eisblume-Titel „Für immer“ buchstäblich an seine Leistungsgrenze. Mit „Chöre“ und dem Text „Und die Chöre singen für dich“ wurde zwar der Schlussakkord angestimmt, doch die begeisterten Konzertbesucher forderten Zugaben. Der Pop-Chor überraschte mit einer individuellen Helene-Fischer-Version und dem Text „Atemlos durch die Nacht singt der Pop-Chor, was uns Freude macht“. Thomas Schneider begleitete das komplette Konzert am Klavier.